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Zum Erhalt des Faches Griechisch: Gespräche im saarl. Landtag

Landtag-Saarland-Griechisch-2015

Gespräch mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Saarländischen Landtag, Herrn Klaus Kessler, und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Fraktion, Herrn Tobias Clanget am Mittwoch, dem 5. August 2015, im Landtag

Der Griechisch-Ausschuss des DAV hat unter dem Vorsitz von Dr. Helmut Meißner aus Baden-Württemberg die Aufgabe übernommen, sich für den Erhalt des Faches Griechisch in allen Bundesländern einzusetzen.

Seine Idee war es, mit Abgeordneten der verschiedenen in den Landtagen vertretenen Parteien ins Gespräch zu kommen. Das führte nun zu einem ersten Gedankenaustausch: Nach Absprache kamen Herr Dr. Meißner als Vertreter des Griechischausschusses, Frau Siewert als 1. Vorsitzende des DAV Saar und Herr Siewert als Griechisch-Lehrer a.D. und Vorstandsmitglied im DAV-Saar am 05.08.2015 mit den oben genannten Vertretern der Grünen-Fraktion zusammen.

In angenehmer, offener Atmosphäre trugen die Vertreter der Alten Sprachen ihre Anliegen vor. Sie machten dabei deutlich, dass ihnen die Schwierigkeiten sehr wohl bewusst seien, die das „Orchideenfach“ Griechisch den Politikern gelegentlich bereite.

Sehr erfreut konnten sie feststellen, dass Herr Kessler großes Verständnis für ihr Anliegen zeigte.

Griechisch wird auf jeden Fall als Bildungsfach mit sprachlicher und ethischer Zielsetzung gesehen und verstanden, das einen wichtigen Beitrag zur Werteerziehung leisten kann.

Herr Kessler vertrat folgende Auffassung: Wenn es an einer Schule Lehrer mit der Fakultas Griechisch gibt und eine Schülergruppe das Fach wählen will, sollte das Kultusministerium die Einrichtung eines Griechischkurses genehmigen. Vorrangig in Betracht kommen dafür im Saarland derzeit die Standorte Saarlouis (Gymnasium am Stadtgarten) und Saarbrücken (Ludwigsgymnasium), da dort Griechischlehrer im Kollegium sind.

Einig war man sich darin, dass es für den Wieder- oder Neuaufbau des Faches Griechisch sinnvoll erscheint, dafür zu sorgen, dass Lehrer mit Griechisch als drittem Fach auch an solchen Schulen eingestellt werden, die derzeit noch nicht, aber möglicherweise später einmal Griechisch anbieten. Die Weichen hierfür können sowohl auf Seiten der Schulleiter (Lehrerbedarf anmelden) als auch auf Seiten des Kultusministeriums gestellt werden. Dafür ist noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

Gute Chancen, eingestellt zu werden, haben laut Herrn Kessler Fachlehrer mit Griechisch als drittem Fach, wenn sie außerdem zwei Fächer unterrichten, an denen eine Schule Bedarf hat.

Herr Kessler gab den guten Hinweis, die Kirchen „als Verbündete ins Boot zu holen“: Bei Theologen müsse doch das Griechische als Sprache und in ethischer Hinsicht eine wesentliche Rolle spielen.

Nach dem einstündigen Gespräch verabschiedeten sich die Fachvertreter von den Politikern mit einem durchaus positiven Eindruck.

Wir danken Herrn Kessler als Bildungsexperten der Grünen für den wertvollen Gedankenaustausch und Herrn Clanget für die Vorbereitung des Gespräches.

Ein besonderer Dank geht vom DAV Saar an Herrn Dr. Meißner, der sich nicht zum ersten – und auf keinen Fall zum letzten Mal – für unsere Belange im Saarland eingesetzt hat!

Christiane Siewert