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Tagung: Von der Erzählung zum Dramatischen Spiel - Wandlungen von Sprache und Gattung von Vergil bis in die Moderne

logo-uni-saarlandWissenschaftliche Tagung und Fortbildung am 12. Juni 2015 anlässlich
der Uraufführung der Tragödie Dido und Aeneas von Christian Klees nach Vergil

BESCHREIBUNG:

Wandlungen von Sprache und Gattung haben im Literatur- und Kulturbetrieb unserer Zeit ihren festen Platz. Viele erfolgreiche zeitgenössische Romane wurden mit filmischen Mitteln neu erzählt, Klassiker der Erzählliteratur finden regelmäßig ihren Weg auf die Bühne und auch im Literaturunterricht in der Schule wird durch dramatisierende Verfahren versucht, dem Textverständnis der Schülerinnen und Schüler eine vertiefte Dimension zu verleihen. Ausgehend von zwei gänzlich unterschiedlichen Texten (Vergils Liebes- und Heldentragödie „Dido und Aeneas“ in seinem Epos „Aeneis“ und Emile Zolas Roman „Das Geld“) und den ebenso unterschiedlichen Dramatisierungsverfahren von Christian Klees bzw. Dagmar Schlingmann und Ursula Thinnes soll dieses Gesamtphänomen multiperspektivisch betrachtet werden. Aus diesem Grunde werden neben Vertretern der Philologie auch Experten für Fachdidaktik und Kulturschaffende zu Wort kommen.

ZIELGRUPPE:

Die Fortbildung richtet sich sowohl an Lateinlehrerinnen und Lateinlehrer als auch – ausdrücklich – an Kolleginnen und Kollegen mit den Fächern Deutsch und/oder moderne Fremdsprachen (insbesondere Romanistik). Pädagoginnen und Pädagogen, die das Fach Darstellendes Spiel anbieten oder eine Theater-AG an ihrer Schule leiten, können insbesondere durch die Praxisvertreter des Theater- und Kulturbetriebs wertvolle Impulse erhalten.

FORTBILDUNGSDATEN:

Veranstaltungsnummer des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz
(Gültigkeitsbereich: national):
15ST16402

Die Veranstaltung findet am Freitag, den 12. Juni 2015 von 9.00 bis ca. 16 Uhr im Großen Sitzungssaal der Philosophischen Fakultät I der Universität des Saarlandes (Geb. B3.1, direkt im Eingangsbereich) statt. Ab 12.15 Uhr wird es ein gemeinsames Mittagessen geben, zu dem alle angemeldeten Tagungsteilnehmer recht herzlich eingeladen sind. Ein Unkostenbeitrag wird nicht erhoben.

Anmeldungen und Nachfragen richten Sie bitte direkt an die Tagungsleitung:
Prof. Dr. Christoph Kugelmeier: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
Prof. Dr. Peter Riemer: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Karten für die Premiere von Dido und Aeneas am Abend sowie für alle übrigen Vorstellungen in der Alten Feuerwache (Schauspielbühne des Saarländischen Staatstheaters) sind telefonisch über das Vorverkaufsbüro (0681 / 3092-486) oder über die Homepage des Theaters (www.saarlaendischesstaatstheater.de) erhältlich.

Link: http://www.theater-saarbruecken.de/nc/schauspiel/stuecke-1415/detail/stueck/dido-aeneas.html

VORTRÄGE / PROGRAMM

9.00 Uhr
Prof. Dr. Christoph Kugelmeier
Begrüßung und Einführung
BLOCK I: ZU VERGILS „AENEIS“ UND SEINER REZEPTION

9.15 Uhr – 10.00 Uhr
Prof. Dr. Markus Schauer (Bamberg)
Vergil: Aeneis

10.00 Uhr – 10.30 Uhr:
KAFFEEPAUSE

10.30 Uhr – 11.15 Uhr
OStD Roland Frölich (Kaiserslautern)
Vergils Aeneis im Unterricht

11.15 Uhr – 12.15 Uhr
StD Dr. Andreas Hensel (Mainz) /
StD Dr. Karl-Heinz Niemann (Bad Kreuznach)
Purcell: Dido and Aeneas / Berlioz: Les Troyens
(Die Rezeption des Dido und Aeneas-Stoffs in der Oper)

12.15 Uhr – 13.30 Uhr:
PAUSE MIT GEMEINSAMEM MITTAGESSEN
BLOCK II: ZU THEORIE UND PRAXIS DES SPRACH- UND
GATTUNGSWANDELS VON VERGIL BIS ZOLA

13.30 Uhr – 14.15 Uhr
Prof. Dr. Alberto Gil (Saarbrücken)
Zur gegenseitigen Beziehung von Hermeneutik
und Kreativität beim zeitgemäßen Übersetzen

14.15 Uhr – 15.00 Uhr
Generalintendantin Dagmar Schlingmann &
Chefdramaturgin Ursula Thinnes (Saarländisches Staatstheater)
Die Dramatisierung eines Romans
am Beispiel von Emile Zolas Das Geld

15.00 Uhr – 15.45 Uhr
Prof. Dr. Peter Riemer &
Christian Klees (Saarbrücken)
Die Tragödie nach Vergil.
Ein Dialog zwischen Schreibtisch und Regiestuhl

19.30 Uhr: Uraufführung in der Alten Feuerwache
Christian Klees nach Vergil: Dido und Aeneas
Für alle Interessenten; Kartenerwerb über das Theater in Eigenregie!

DIDO UND AENEAS

Tragödie von Christian Klees nach Vergil
Uraufführung

Freitag, 12. Juni 2015, 19.30 Uhr / Samstag, 13. Juni 2015, 19.30 Uhr
Sonntag, 14. Juni 2015, 18.00 Uhr / Montag, 15. Juni 2015, 19.30 Uhr

in der Alten Feuerwache (Saarbrücken, Landwehrplatz)
(Schauspielbühne des Saarländischen Staatstheaters)

Schnell ins Stück

Nachdem sie die schiffbrüchigen Trojaner in der gerade entstehenden Stadt Karthago aufgenommen hat, entbrennt Königin Dido schon am ersten Abend in Liebe zu deren Anführer Aeneas. Dessen Tugend und Ideal verbieten es ihm zwar, persönliches Glück vor das Wohl seines Volkes, nämlich die durch Götterspruch angeordnete Übersiedlung nach Italien, zu stellen – und doch findet er sich wenig später durch einen (scheinbaren) Zufall mit Dido in einer einsamen Höhle wieder. Als er früh am nächsten Morgen neben ihr erwacht, plagt ihn jedoch sein Gewissen. Er ist sich sicher, einen verhängnisvollen Fehler begangen zu haben mit dieser einen gemeinsamen Nacht. Während die glückliche Dido bald darauf bereits erste Hochzeitspläne verlauten lässt, befiehlt Aeneas, die Abreise der Trojaner vorzubereiten. Doch je näher seine Abfahrt rückt, desto tiefer und quälender wird der Konflikt zwischen Pflicht und Neigung in ihm. Gehen oder bleiben? Sein eigenes Glück oder das seines Volkes?

Zum Hintergrund des Projekts

Nach dem Erfolg ihres ersten gemeinsamen Projekts, der deutschen Erstaufführung von Senecas Phaedra (2013), setzen die Universität des Saarlandes und das Saarländische Staatstheater ihre Kooperation fort und bringen einen Stoff auf die Bühne, der aus einem Werk stammt, das eigentlich gar nicht für die Bühne gedacht ist: Vergils Epos Aeneis. Doch der Altphilologe Eduard Norden bezeichnete das 4. Buch der Aeneis, in dem die Geschichte der Karthagerkönigin Dido und des Trojanerfürsten Aeneas erzählt wird, schon 1920 als die einzige römische Tragödie, die diesen Namen verdiene und den griechischen würdig zur Seite gestellt werden könne. Nicht zuletzt aufgrund dieses Urteils beschäftigten sich Studierende der Klassischen Philologie und der Altertumswissenschaft an der Universität des Saarlandes ein Semester lang intensiv mit Analyse, Interpretation und Dramatisierungsmöglichkeiten des vor allem in der Oper sehr präsenten Stoffs. Regisseur Christian Klees schrieb u. a. auf der Grundlage der Ergebnisse anschließend eine Tragödie, die viele Gedanken und Motive aus der gesamten Aeneis aufgreift und sie im Drama um Dido und Aeneas verdichtet, um die von Vergil vorgezeichneten Konflikte in einer spannenden Bühnendramaturgie wiederzugeben.

Weitere Informationen und Karten:
http://www.theater-saarbruecken.de/nc/schauspiel/stuecke-1415/detail/stueck/dido-aeneas.html

 

» hier zum Download des Tagungsprogramms.